Langeweile im Job kann genauso Frust erzeugen, wie Überforderung. Beiden Symptomen ist die Sinnfrage und der Mangel an Befassung mit den Mitarbeitern gemeinsam. In beiden Fällen wagen MitarbeiterInnen selten das offene Gespräch darüber- und wenn, dann ist das Problem oft nicht mehr lösbar.
Die Diagnose „burn-out“ ist, wenn sie überhaupt seriös gestellt werden kann, meist eine Momentaufnahme, in der der/die MitarbeiterIn gar nicht mehr kann. Davor ist fast immer eine Phase an Unzufriedenheiten im Berufsalltag angesiedelt, über die Mitarbeiter mit kaum jemanden reden können.
Dabei ist es für Unternehmen leicht, in der Einbindung der Mitarbeiter das Arbeitsumfeld für beide Seiten zufriedener und effektiver zu gestalten.
Mitarbeiterzufriedenheit hat dabei nichts mit einer Vielzahl an Entgegenkommen zu tun.
Vielmehr geht es dabei um die ernsthafte Bereitschaft der Unternehmen und vor allem der Vorgesetzen, aktiv auf die Mitarbeiter zu zu gehen und über das Arbeitsumfeld zu reden. Die Themen sind kaum enden wollend:
- Arbeitszeiten und deren Einteilungen
- Entscheidungen von Vorgesetzten
- Unternehmensentwicklung
- Das Verhältnis und die Zusammenarbeit unter KollegInnen
- Persönliche Karriereerwartungen und die richtige Arbeitszuteilung
- Persönliche Belastungen
- Hierarchie Probleme
- Kritik nach oben und nach unten – ohne Risiko
- Generationen Probleme usw usw
Dabei ist das Ansprechen der im Unternehmen, oder einzelnen Mitarbeitern möglicherweise virulenten Themen eine Bringschuld des Unternehmens und der jeweiligen Vorgesetzen und keine gnädig erlaubte Holschuld der Mitarbeiter.
Das gleiche gilt für die bei meist sehr qualifizierten MitarbeiterInnen bestehende Gefahr des „bore-out“.
Es ist die Langeweile und die rasch wahcsende Gefahr der Abwanderung durch Langeweile.
- Wenn Unterforderung den Arbeitsalltag zunehmend uninteressant werden lassen,
- Wenn Abläufe und Vorgesetzenverhalten widersinnig erscheinen, oder wenn Vorgesetzte sich nur mehr mit Hierarchie behaupten können,
- Wenn MitarbeiterInnen falsch eingesetzt werden und ihre Fähigkeiten weder richtig erkannt und schon gar nicht gefördert werden,
- wenn ein Übermaß an Routine den Arbeitstag zur Qual werden lassen usw usw.
Unternehmen sind gefordert, die Symptome frühzeitig zu erkennen und strukturell, wie auch individuell entgegen zu steuern.
Es geht heute mit rasant wachsender Geschwindigkeit darum, Mitarbeiter auch in den Fähigkeitsfeldern jenseits ihrer im engeren Sinn fachlichen Qualifikation zu fördern.
Eine neueste US Studie spricht davon, dass es heute zu den wesentlichsten Wettbewerbsfaktoren in Unternehmen gehört, die Talente der Mitarbeiter als besonders wichtige Ressource zu verstehen. Damit sei die Einzigartigkeit der individuellen Fähigkeiten gemeint, die man auch mit Verstand und Verständnis für die Gesamtheit betrieblicher und branchenweiter Entwicklung bezeichnen könnte.